Medienmitteilung vom 25. Juni 2024
Als Kinder erleben sie viel Gewalt, nach dem Verlassen der Gruppe verlieren sie oft alle nahen Menschen, heute sind sie bei schlechter Gesundheit. Das zeigt eine Studie der Universität Zürich zu 424 ehemaligen Zeugen Jehovas im deutschsprachigen Raum, die letzten November publiziert wurde.
Viel Gewalt in der Kindheit
Ehemalige Zeugen Jehovas erlebten in der Kindheit dreimal häufiger körperliche Gewalt, dreimal häufiger sexuelle Gewalt, sechsmal häufiger emotionale Gewalt und sechsmal häufiger emotionale Vernachlässigung als die Allgemeinbevölkerung.
Verordneter Kontaktabbruch nach Ausstieg
Nach Verlassen der Gruppe sind 77 % der ehemaligen Zeugen Jehovas von verordnetem Kontaktabbruch betroffen. Das bedeutet, dass Mitglieder, auch engste Familienangehörige wie Eltern und Kinder, den Kontakt zu den Ausgestiegenen abbrechen müssen. Jede dritte befragte Person hatte nach Verlassen der Gruppe Suizidgedanken, jede zehnte unternahm einen Suizidversuch.
Isolation und Stress während Mitgliedschaft
Während der Mitgliedschaft hatten 75 % der Befragten kaum oder keinen Kontakt zu Außenstehenden. Sie verbrachten durchschnittlich 15.8 Stunden pro Woche mit religiösen Aufgaben, 70 % der Befragten hatten nicht genügend Zeit für Arbeit, Familie oder Freizeit.
Schlechte Gesundheit auch Jahre später
Die befragten ehemaligen Zeugen Jehovas sind durchschnittlich 13 Jahre nach Verlassen der Gemeinschaft 40 % häufiger von chronischen Krankheiten und ein Drittel häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen als die Allgemeinbevölkerung. Sie weisen eine geringere Lebensqualität und ein höheres Stresslevel auf.
Studienergebnisse decken sich mit Erfahrungsberichten
Die alarmierenden Ergebnisse der Studie decken sich mit den Berichten von Ausgestiegenen. Diese zeigen, dass verordneter Kontaktabbruch Beziehungen und Familien zerstört und Menschen krank macht. Die Studie macht außerdem deutlich, welch extremer Gewalt Kinder und Jugendliche bei den Zeugen Jehovas ausgesetzt sind. Die Studienergebnisse sind ein Appell an Gesellschaft und Politik, gegen verordneten Kontaktabbruch vorzugehen und Kinder in vereinnahmenden Gemeinschaften besser zu schützen.
Auskunft: presse@jz.help
Pressestimmen
Studie der Uni Zürich: «Alarmierend»: Ehemalige Zeugen Jehovas packen aus
20minuten, 26.06.2024
Eine Studie der UniversitätZürich liefert alarmierenden Ergebnisse zu den Zeugen Jehovas. Diese Ergebnisse decken sich auch mit 80 Berichten von Ausgestiegenen bei «JZ Help».
schaffhausen24, 27.06.2024
Studie der Uni Zürich – Sexuelle Übergriffe und körperliche Misshandlungen in den Familien der Zeugen Jehovas
Freiburger Nachrichten, 30.06.2024
Emotionale und körperliche Gewalt in der Kindheit, Isolation und Stress während der Mitgliedschaft: Die Uni Zürich hat 424 ehemalige Zeugen Jehova befragt und teils schockierende Antworten erhalten.
Kleine Zeitung, 25.06.2024
Als Kinder erleben sie Gewalt, nach dem Verlassen der Gruppe verlieren sie oft alle nahen Menschen, heute sind sie bei schlechter Gesundheit. Das zeigt eine Studie der Universität Zürich zu 424 ehemaligen Zeugen Jehovas im deutschsprachigen Raum vom letzten November.
Radio Lichtenstein, 25.06.2024
Sexuelle Übergriffe und körperliche Misshandlungen in den Familien der Zeugen Jehovas
Thurgauer Zeitung, 29.06.2024
Sexuelle Übergriffe und körperliche Misshandlungen in den Familien der Zeugen Jehovas
watson, 29.06.2024
Ein Gedanke zu „Zeugen Jehovas – alarmierende Ergebnisse in Zürcher Studie“
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