Medienmitteilung vom 21. Dezember 2020
Unsere Antwortbriefe an Zeugen Jehovas
Aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation schreiben Zeugen Jehovas Tausende Missionierungs-Briefe und -Emails. Mehr dazu unten.
Das Landgericht München hat mit Urteil vom 18.01.2023 ( Az.: 33 O 7664/21 – nicht rechtskräftig) Jehovas Zeugen in Deutschland, K.d.ö.R. untersagt einem Steuerberater unaufgefordert Werbeemails zuzusenden.
Weitere Informationen
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Wir von JZ Help nehmen die Briefflut zum Anlass und schreiben zurück. Auf Briefe, die an uns persönlich gerichtet wurden, an Zeugen Jehovas allgemein und für eine breite Öffentlichkeit. Es ist uns ein Anliegen, aufzuklären, was es bedeutet, bei den Zeugen Jehovas aufzuwachsen. Und was es für manche von uns heißt, die Gemeinschaft verlassen zu haben: Durch die Praxis der Ächtung haben viele von uns Eltern, Kinder, Geschwister und Freund*innen verloren.
Die Absender*innen der Briefe geben Medienschaffenden gerne Auskunft, kontaktieren Sie uns: regina.spiess@jz.help
Zum Hintergrund der neuen Missionierungs-Strategie
In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden, seitdem im Frühling der Predigtdienst wegen Covid 19 eingestellt worden war, Tausende Missionierungs-Briefe geschrieben (Bsp. Kt. Zürich, Bsp. Bayern).
Verschiedene Medien berichteten darüber, etwa nau, Linth 24 oder die Stuttgarter Nachrichten. Auch Politiker*innen wurden angeschrieben (Bsp. Schweiz), was wiederholt zu Ärger führte, auch weil mancherorts die Amtshäuser die Verteilerfunktion übernehmen mussten, wie der Merkur vom 22. Nov. 2020 oder der Nordkurier vom 14. Dez. 2020 berichteten. In den letzten zwei Monaten wurden vermehrt Firmen angeschrieben (Bsp. Wien), auch Anwälte (Bsp. Kt. Zürich) und Ärztinnen (Bsp. Berlin).
Steine zu bemalen (Badische Zeitung mit Registrierung, Nuaracher Nachrichten, FB-Beitrag) und mit Bibelversen zu versehen, scheint ebenfalls Teil der neuen Missionierungs-Strategie zu sein. Immer wieder – und das nicht erst seit Covid 19 – wird von Seiten der Zeugen Jehovas auch auf Traueranzeigen reagiert (Beitrag in der SRF-Sendung Kassensturz, Schweriner Volkszeitung), neuerdings werden sogar bemalte Steine auf Gräber gelegt (Foto mit Erlaubnis der Urheberin) .
Weitere Pressestimmen
Enttäuschung im Postkasten – Ein handschriftlicher, schön verzierter Brief weckt die Hoffnung auf gute Nachrichten – doch weit gefehlt. Über eine besonders dreiste Form der Werbung.
Süddeutsche Zeitung, 28.03.2022
Werbepost von den Zeugen Jehovas Kempten: Statt Hausbesuchen verteilen die Mitglieder Grußkarten
Allgäuer Zeitung, 10.03.2022
Missionieren bei Trauernden – die Zeugen Jehovas werben vermehrt per Post – auch nach Todesfällen. «Wir waren wirklich sehr entsetzt, als uns klar wurde, dass der Absender einer Sekte angehört.»
Beobachter 26.05.2021
Zeugen Jehovas nutzen Namen von Diakon in Legden: „Es ist schäbig“. Werbebriefe der Zeugen Jehovas sorgen für Aufregung in Legden
Münsterland Zeitung 15.03.2021
Wie religiöse Gruppen die Pandemie für sich nutzen – Zeugen Jehovas: Neue Strategien für die Mission
BR24 04.03.2021
Edinburgher Anwohner, die handgeschriebene Briefe von Kindern der Zeugen Jehovas erhalten haben, brandmarken die Aktion als „krank“
Edinburgh News 04.03.2021, deutsche Übersetzung
Kinder werben für Zeugen Jehovas
Bieler Tagblatt 15.01.2021
Kann man sich gegen Briefe von Zeugen Jehovas wehren, die Todesanzeigen als Werbeadresse missbrauchen?
Stern 24.11.2020
Pietätlose Beileidsbekundung: Ärger über anonymes Schreiben mit Flyer
tz, 28.05.2017