Stigmatisierung politischer und gesellschaftlicher Partizipation

Verbot der Teilnahme an politischen Wahlen und politischer Betätigung

Jehovas Zeugen erwecken im Allgemeinen den Eindruck, dass die Beteiligung an politischen Wahlen die freie Entscheidung jedes einzelnen Mitglieds ist. In ihren Publikationen bestehen Jehovas Zeugen jedoch darauf, dass sich ihre Mitglieder politisch streng neutral verhalten. Dies gilt auch für das Wählen und politische Ämter.
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Stigmatisierung von Wettkampf- und Vereins-Sport

Zeugen Jehovas dürfen Sport betreiben – solange dieser nicht zu sehr im Zentrum steht, nicht zu viel Zeit beansprucht und dadurch von den Versammlungen und dem Predigtdienst abhalten könnte.

Sport im Wettkampfmodus wird strikt abgelehnt. Dazu kommt, dass prinzipiell alles abgelehnt wird, wenn die Freizeit in einer weltliche Umgebung, z.B. dem Vereinsleben, eingebunden ist, was bei sportlichem Engagement auf Vereinsebene natürlich der Fall ist.
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Kein Umgang mit Nicht-Zeugen-Jehovas in der Freizeit

Zeugen Jehovas behaupten zwar in offiziellen Stellungnahmen „Jeder Angehörige der Religionsgemeinschaft entscheidet eigenverantwortlich, mit wem und in welchem Umfang er in seinem sozialen Umfeld Kontakt pflegt“. Allerdings wird von Seiten der Leitung jeder Kontakt in der Freizeit, bei außerschulischen Aktivitäten und Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit deutlich missbilligt.
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Ziviler Ersatzdienst und Zivildienst

Erst 1996 öffnete sich die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas gegenüber zivilem Wehrersatzdienst. Zeugen Jehovas, die sich zum Ersatzdienst entschließen, werden seitdem nicht mehr als ausgeschlossen oder ausgetreten betrachtet.

Das Verbot des Zivildienstes war für Betroffene vor 1996, nicht nur in Deutschland, mit enormen Kosten verbunden. Die jungen Männer, von denen manche bereits Familien hatten, wurden aus ihrem sozialen und beruflichen Kontext herausgerissen. Die Zäsur des Gefängnisaufenthaltes wirkte sich oft auf die berufliche Entwicklung aus und die Vorstrafe stellte für manche ein Handicap dar, das den weiteren Verlauf ihres Lebens bestimmte. Von der Leitung der Zeugen Jehovas kam nie eine Entschuldigung oder gar Entschädigung für all jene, die viele Monate oder sogar Jahre in Gefängnissen absaßen.
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