In der Folge von Zona Bianca vom 9. März spricht Daniela über die sexuelle Belästigung durch einen Familienangehörigen, ebenfalls Zeuge Jehovas. Sie thematisiert auch die Tatsache, dass Sie kein Gehör fand und dass es keine Konsequenzen für den Täter gab. Als der Moderator zwei ebenfalls zugeschaltete Zeugen Jehovas fragt, was sie darüber denken, antworten sie, dass sie das für eine seltsame, traurige und ziemlich kuriose Familiengeschichte halten. „Ziemlich verwirrt“ sei der Kommentar der beiden Zeugen, erwiderte der Moderator der Sendung, Giuseppe Brindisi.
Vierzig Jahre nach dem Vorfall erlebt das Opfer damit zum dritten Mal den gleichen Schmerz und die gleiche Ablehnung ihrer Gefühle. Das erste Mal als kleines Mädchen, als sie den Vorfall als Geheimnis bewahrt. Das zweite Mal, als sie im Alter von 19 Jahren den Ältesten gegenüber den Missbrauch erwähnt und von ihnen nicht ernst genommen wird. Das sei doch sicherlich nicht so schlimm gewesen. Und das dritte Mal nun, als die “Brüder“ in der Sendung den Missbrauch nicht verurteilen und kein Mitgefühl für das Opfer haben. Stattdessen geben sie Daniela und deren angeblich “seltsamen” Familie die Schuld.
Die beiden Zeugen Jehovas bestätigten die Art und Weise, wie die Organisation der Zeugen Jehovas mit dem Thema Missbrauch umgeht: Das Opfer wird verurteilt, der Täter findet Zuflucht.