Kanada – Sammelklage wegen Kindesmissbrauch genehmigt

In Quebec wurde eine Sammelklage gegen Zeugen Jehovas genehmigt.

Die Sammelklage zielt auf 150.000 $ moralischen Schadenersatz und 100.000 $ Strafschadenersatz für jedes Mitglied der Kategorie ab. Wie viele Menschen letztendlich an der Sammelklage teilnehmen werden, ist noch ungewiss. Es sind alle aktiven und ehemaligen Zeugen Jehovas in Quebec aufgerufen, sich bei der Anwältin zu melden, sofern sie Opfer von Kindermissbrauch bei den Zeugen Jehovas wurden.

Artikel in the Canadian Press vom 05. März 2019

Großbritannien untersucht sexuellen Kindesmissbrauch bei Jehovas Zeugen

Patheos 04.05.2019 – Die unabhängige Untersuchung von sexuellem Kindesmissbrauch (Independent Investigation into Child Sexual Abuse – IICSA) des Vereinigten Königreichs wird ihre Untersuchungen auf eine Reihe religiöser Organisationen ausweiten, darunter auch auf die Zeugen Jehovas.

Die neue Untersuchung ist unabhängig von den laufenden Ermittlungen zum Schutz und zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch in der anglikanischen und römisch-katholischen Kirche und zielt nun auch auf nonkonformistische christliche Konfessionen, Baptisten, Methodisten, Islam, Judentum, Sikhismus und Hinduismus.

Die Untersuchung wird sich auch auf religiöse Einrichtungen wie Moscheen, Synagogen, Kirchen und Tempel erstrecken. Es werden die Orte untersucht, an denen Kinder über den Glauben unterrichtet werden, wie muslimische Medresen und christliche Sonntagsschulen, ebenso religiöse Jugendgruppen und Lager. Mehr als jede/r zehnte Überlebende von sexuellem Kindesmissbrauch, die/der sich an das Inquiry’s Truth Project der Untersuchung wandte, berichtete über sexuellen Missbrauch in einer religiösen Einrichtung. Von diesen gab fast ein Viertel an, dass sie in religiösen Organisationen missbraucht wurden, die in der jüngsten Untersuchung eingeschlossen waren.

Letztes Jahr kontaktierten mehrere Personen The Guardian mit Vorwürfen bzgl. sexuellem Kindesmissbrauch und anderer Misshandlungen in der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas im Vereinigten Königreich. Sie beschrieben eine Kultur der Vertuschung und Lüge, in der hochrangige Mitglieder der Organisation, die als Älteste bekannt sind, die Opfer davon abhalten, an die Öffentlichkeit zu gelangen.

Die Charity Commission führt ebenfalls eine Untersuchung zu Fragen des Kinderschutzes in der Watch Tower Bible and Tract Society of Britain, der Hauptzentrale der Zeugen Jehovas in Großbritannien durch, die ihrer Aufsicht untersteht.

Nick French, ein Überlebender sexuellen Kindesmissbrauchs bei den Zeugen Jehovas, begrüßt die Untersuchung: „Ein positiver Schritt, um die systematischen Mängel einer Gemeinschaft zu untersuchen, die sagt, dass sie sexuellen Kindesmissbrauch verabscheue, aber in der Praxis die Opfer zum Schweigen bringt.“ John Viney, dessen Tochter von einem Zeugen Jehovas missbraucht wurde, sagte: „Darauf haben wir lange gewartet.“ Viele ehemalige Zeugen Jehovas hätten jahrelang für eine Untersuchung gekämpft.

Eine der größten buddhistischen Organisationen im Westen, Shambhala International, die über mehr als 200 Meditationszentren auf der ganzen Welt und auch im Vereinigten Königreich verfügt, hat sich im vergangenen Jahr verpflichtet, Maßnahmen gegen den sexuellen Missbrauch durch ihre Lehrer zu ergreifen. Es gab auch Vorwürfe des Missbrauchs in anderen Glaubensorganisationen und -bewegungen, von denen einige zu Strafverfolgungsmaßnahmen geführt haben.

Die IICSA wurde 2015 gegründet, um Institutionen zu untersuchen, die es versäumt haben, Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen. Sie hat mehrere Anhörungen zu Missbrauch in der Church of England und der katholischen Kirche durchgeführt. Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury und Führer der Church of England, und Vincent Nichols, der Erzbischof von Westminster und ältester katholischer Geistlicher in England und Wales, haben beide persönlich ausgesagt und sich für Missbrauch und Vertuschung entschuldigt. Die IICSA wird im Juli eine Voruntersuchung zu religiösen Organisationen durchführen, wobei für nächstes Jahr öffentliche Anhörungen geplant sind.

Europawahl – Wahlverbot bei Jehovas Zeugen?

In einer europaweiten Kampagne macht der Verein darauf aufmerksam, dass es Hinweise auf ein mögliches Wahlverbot bei Jehovas Zeugen gibt. Bereits der Versuch wäre ein schwerer Gesetzesverstoß und könnte die KdöR gefährden. Deshalb fordert der Verein alle Zeugen Jehovas auf, sich an den Wahlen zu beteiligen und ihre Erfahrungen an den Verein zurückzumelden.

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Belgien – 70 Fälle von Kindesmissbrauch bei Jehovas Zeugen

Bei den Zeugen Jehovas in Belgien soll sexueller Missbrauch von Kindern einem Fernsehbericht zufolge an der Tagesordnung sein. Als Reaktion auf die Reportage des VRT-Reportagemagazins „Pano“ wurde eine Anlaufstelle für Opfer ins Leben gerufen: „Reclaimed Voices Belgien“. Innerhalb weniger Tage gingen 70 Meldungen ein.

„In Gesprächen, die wir bisher mit Opfern geführt haben, scheint das Trauma durch die anschließende Ausgrenzung aus der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas in einigen Fällen eine noch größere Wirkung zu haben als der Missbrauch selbst“, heißt es in einer Pressemitteilung. (vrt)

Hier geht es zu dem Artikel bei GRENZECHO.

Der Justizminister ist eingeschaltet und die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Mehr zum Thema Kindesmissbrauch bei Jehovas Zeugen finden Sie hier.

Sind Sie selbst Betroffene/r in Deutschland? Dann bitte melden Sie Ihren Fall an die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs.

Schweden – Gerichtsverfahren gegen Jehovas Zeugen wegen jugendgefährdender und diskriminierender Videos

Anläßlich der jährlichen Kongressserie „Seid mutig“,  die 2018 in Schweden stattfand, zeigten Jehovas Zeugen mehrere Videos mit Szenen der Weltvernichtung während Harmagedon. Nach Angaben der örtlichen Behörden sind die Filme gemäß der Gesetzgebung nicht für Minderjährige geeignet. Neben den unzulässigen Filmen zeigten die Zeugen Jehovas auch Videos mit diskriminierenden Botschaften gegenüber queeren Menschen. Auch damit hat die Religionsgemeinschaft gegen das Gesetz verstossen.

Diese problematische Medieninhalte für Kinder hatten 2019 eine Gerichtsverhandlung zur Folge, wie die Zeitung Nyheter im März 2029 berichtet.

Der angeklagte verantwortliche Zeuge Jehovas wurde im April 2019 verurteilt, gegen das Urteil sind die Zeugen Jehovas in Berufung gegangen. Das Berufungsgericht hat das Urteil jedoch bestätigt, so Nyheter im Februar 2020. Auch nach dem Urteil des Landgerichts hatten die Zeugen Jehovas weiterhin Filme bei Kongressen gezeigt, was zu mehreren neuen Polizeiberichten führte.

Unten die beiden Nyheter-Artikel von JZ Help auf Deutsch übersetzt.


Filmvorführung der Zeugen Jehovas vor Gericht: „Für Kinder nicht geeignet“

Artikel in Nyheter vom 25. März 2029, aktualisiert am 27. März 2019

Die Zeugen Jehovas zeigten eine große Sammlung von Filmen für Kinder, die Botschaften darüber enthielten, dass Homosexualität falsch ist. Am Montag fand ein Prozess gegen den Organisator statt – weil die Vorführung nicht vom schwedischen Medienrat genehmigt worden war.
„Die Gesetzgebung existiert, um Kinder vor schädlichen Inhalten zu schützen“, erklärte Staatsanwältin Lisa dos Santos gegenüber Crime of the Week.

Um Filme für Kinder unter 15 Jahren in der Öffentlichkeit zeigen zu dürfen, müssen sie vom schwedischen Medienrat genehmigt werden. Während des großen Treffens der Zeugen Jehovas in der Stockholmer Messe in diesem Sommer wurden den täglich rund 10 000 Besuchern 58 Filme gezeigt. Keiner der Filme, die auch Kindern gezeigt wurden, war zur Prüfung und Genehmigung eingereicht worden. Ein 64-jähriger Mann, der die religiöse Veranstaltung organisiert hatte, stand deshalb heute vor Gericht.

„Der Inhalt ist eigentlich zweitrangig, wichtig ist die Kontrolle. Die Gesetzgebung ist dazu da, Kinder vor schädlichen Inhalten zu schützen, und diese Regeln sollten für alle gelten“, sagte Staatsanwältin Lisa dos Santos.

Mehrere der Filme enthielten Botschaften wie die, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen falsch sind und dass Menschen nicht an demokratischen Prozessen teilnehmen sollten.

Andere Filme enthielten Botschaften, dass man bestraft wird, wenn man sich gegen Gott stellt. Mehrere Filme auf der Website der Zeugen Jehovas sind Zeichentrickfilme, die sich an jüngere Kinder richten. Auch diese enthalten ähnliche Botschaften.

Filme, die zeigen, dass LGBTQ falsch ist

Mehrere der Filme enthielten Botschaften wie die, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen falsch seien und dass Menschen nicht an demokratischen Prozessen teilnehmen sollten. Andere Filme enthielten Botschaften, dass man bestraft wird, wenn man sich gegen Gott stellt.
Mehrere Filme auf der Website der Zeugen Jehovas sind Zeichentrickfilme, die sich an jüngere Kinder richten. Auch diese enthalten ähnliche Botschaften.

Möchten von der Prüfung ausgenommen werden

Nach Ansicht der Zeugen Jehovas sind die Filme Teil ihrer religiösen Lehre und sollten daher nicht vom schwedischen Medienrat geprüft werden müssen.

„In einer demokratischen Gesellschaft sind die Meinungsfreiheit und die Religionsfreiheit notwendige und ausreichende Gründe für die Vorführung der Filme“, sagte Verteidiger Majeed Alnashi während des Prozesses.

Der 64-jährige Angeklagte sagte vor Gericht, dass die Filme im Zusammenhang mit allen Gottesdiensten gezeigt wurden.

„Wenn man uns nicht erlaubt, diese Filme ohne Prüfung zu zeigen, wird das alle Versammlungen der Zeugen Jehovas in 320 Gemeinden im ganzen Land beeinträchtigen“, sagte der 64-Jährige vor Gericht.

Ehemalige: „Wir wollen eine Debatte anstoßen “

Eine Verurteilung würde eine Geldstrafe nach sich ziehen, bei der Anklage selbst geht es nur darum, ob eine Erlaubnis zur Vorführung der Filme eingeholt wurde. Für die Zeugen Jehovas könnte die eigentliche Strafe darin bestehen, dass sie einige dieser Filme nicht zeigen dürfen. Genau das erhoffen sich mehrere ehemalige Zeugen Jehovas.

Mehrere von ihnen hatten sich am Montag vor dem Bezirksgericht Södertörn versammelt, um für die Rechte der Kinder zu demonstrieren.
„Dies ist der Anfang von etwas Großem. Wir wollen eine Debatte in der Gesellschaft anstoßen. Wir müssen die Religionsfreiheit verteidigen, aber wir müssen auch an die Kinder denken. Propaganda ist für Kinder nicht geeignet“, sagt Sabina Sjöberg, die vor 25 Jahren aus den Zeugen Jehovas ausgetreten ist. Für Sabina Sjöberg und die etwa zehn Demonstrierenden, die sich versammelt haben, ist der Gerichtsfall symbolisch.

Ihrer Meinung nach kann vieles von dem, was von den Zeugen Jehovas gepredigt wird, schädlich für Kinder sein.
„Ich bin mit der Angst vor Harmagedon aufgewachsen, und man hat uns beigebracht, dass die einzigen, die Gottes Krieg überleben werden, die Zeugen Jehovas sind. Die anderen werden auf der Erde liegen wie verrottende Leichen. Das ist nicht so lustig, wenn man das als Kind hört“, sagt Sabina Sjöberg.

Die Verhandlung in diesem Fall ist für den 3. April angesetzt.


Berufungsgericht bestätigt Urteil zu Filmen der Zeugen Jehovas

Artikel in Nyheter vom 14. Februar 2020

Das Berufungsgericht bestätigt das Urteil des Bezirksgerichts gegen einen Ältesten der Zeugen Jehovas, der verurteilt worden war, weil er auf der Stockholmer Messe 2018 Filme gezeigt hatte, die nicht vom schwedischen Medienrat für Kinder geprüft worden waren.

Der Älteste wurde im April verurteilt, weil er gegen das Gesetz über Altersgrenzen für die öffentliche Vorführung von Filmen verstoßen hatte.

Die Zeugen Jehovas legten gegen das Urteil Berufung beim Berufungsgericht ein und beriefen sich dabei auf die Religionsfreiheit und die Freiheit der Meinungsäußerung. Am Freitag gab das Berufungsgericht bekannt, dass es das Urteil des Landgerichts aufrechterhalten werde.

Im vergangenen Jahr stellte sich heraus, dass die Zeugen Jehovas auch nach dem Urteil des Bezirksgerichts weiterhin Filme bei ihren großen Versammlungen zeigten, was zu mehreren neuen Polizeiberichten führte.

Die Zeugen Jehovas wurden bereits mehrfach für die Filme kritisiert, die die Gemeinschaft für Kinder produziert. Unter anderem wurde den Filmen vorgeworfen, Homosexuelle zu diskriminieren und Kindern mit Unheilsbotschaften Angst zu machen.

Norwegen – Kindesmissbrauch, geheime Regeln und Datenschutz-Verletzungen bei Jehovas Zeugen

FVN Norgeogverden, GALWAY, IRLAND / SÜD NORWEGEN, 30.12.2018 – „Maria“ warnte die Zeugen in ihrer Versammlung in Südnorwegen vor einem Pädophilen. Die Polizei wurde jedoch nie über diesen Verdacht informiert. Eine Kopie von Marias Geschichte wurde als „blauer Brief“ vor Ort in einem Safe aufbewahrt und Jahre später gegen sie verwendet.

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Selbstmorde bei Jehovas Zeugen

10 Videoclips zeigen die beängstigende und bedrückende Situation zu Selbstmorde bei Zeugen Jehovas. Sie geben die Antwort auf die Frage: Machen Jehovas Zeugen krank?
Zunächst antworten 2 namhafte Psychologen. Sie zeigen die verheerenden Folgen für den Einzelnen auf, aber auch die finanziellen Folgen für die Gesellschaft.
Anschließend schildern 8 Betroffene ihre eigene, scheinbar ausweglose Lage, die sie in einen Suizidversuch führte oder sie berichten über den Selbstmord eines nahen Verwandten.

Weitere Infos zu dem Themengebiet finden Sie hier.

Hier geht es zu unserem Video-Kanal.

Kanada – Sammelklage gegen Jehovas Zeugen wegen Kindesmissbrauch

MONTREAL GAZETTE -March 5, 2019: Unter Bezugnahme auf eine Struktur, die „eine Kultur des Stillschweigens fördert“, hat die Richterin des obersten Gerichts von Quebec eine Sammelklage für aktuelle oder ehemalige Zeugen Jehovas in Quebec genehmigt, die von anderen Mitgliedern als Minderjährige sexuell missbraucht wurden.

Die in der vergangenen Woche genehmigte Sammelklage erörtert die internen Richtlinien der Zeugen Jehovas zur Berichterstattung bei Missbrauch und warum hunderte Beschwerden über sexuelle Übergriffe im Laufe der Jahre verschwiegen wurden. Sie verlangt für jedes mutmassliche Opfer einen Schadensersatz von mindestens 250.000 US-Dollar.

Die Klage richtet sich gegen die Watch Tower Bible and Tract Society von Kanada, der Muttergesellschaft der Zeugen Jehovas im Land, und einer weiteren Gesellschaft mit Sitz in Pennsylvania.

Hier geht es zur deutschen Übersetzung.

Weitere Infos zu Kindesmissbrauch bei Jehovas Zeugen finden Sie hier.

Spanien – gravierende Vorwürfe gegen Jehovas Zeugen

Aktualisierung vom 14.12.2023 – Spanisches Gericht entscheidet zugunsten des Vereins Asociación Española de víctimas de los testigos de Jehová, dass Jehovas Zeugen als „zerstörerische Sekte“ und ihre Mitglieder als „Opfer“ bezeichnet werden können.


17. Februar 2019 – EL ESPAÑOL: Wir betreten die dunkle Welt der Zeugen Jehovas: Misshandlungen, Unterwerfung von Frauen, Pädophilie-Vorwürfe, Ablehnung von Homosexuellen, „sozialer Tod“, Diebstahl persönlicher Daten und Selbstmorde.

ESPAÑOL interviewt 15 ehemalige Mitglieder der „Sekte“ der Zeugen Jehovas in Spanien die gravierende Vorwürfe erheben.

Hier geht es zur deutschen Übersetzung.

Weitere gravierende Probleme bei Jehovas Zeugen finden Sie hier:

Jahresrückblick 2018 und Ausblick 2019

Im Video erläutert der Vorstand Udo Obermayer, was wir in den 9 Monaten seit Vereinsgründung erreicht haben und gibt einen Ausblick, welche Schwerpunkte wir für nächstes Jahr geplant haben..
Sind Sie der Meinung sind, dass wir den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen sollen? Dann bitten wir Sie uns dafür auch die finanziellen Mitteln durch Ihre Spende zu ermöglichen – oder werden Sie gleich Mitglied!

Zu ausführlichen Jahresbericht geht es hier.